AUTOBIOGRAFIE
Die Betriebsanleitung zum Leben UA
Träume nicht Dein Leben – Lebe Deinen Traum
1. Die Biografie
Die Kindheit
2. Die Entwicklung
Der berufliche Werdegang
3. Die Technik
Die Ausbildung
4. Die Kunst
Die Bautätigkeit im Tessin und die Farben
5. Die Seele
Das Wesentliche
6. Thailand
Die asiatische Spiritualität und die Liebe
7. Die Presse
1. Die Biografie
Ueli Anliker, geboren am 19. März 1958 in Oftringen, ist ein Schweizer Selfmademan, Automechaniker, Auto-,
Motorrad-, Boot-, Mode-, Schmuck-Designer, Veredler, Entwickler, Erfinder, Forscher, Künstler, Architekt, Fotograf,
Kaufmann, Verwalter, Gastronom, Börsianer, Buch-, Film-Autor, Produzent, weiteres folgt!
Ein Mann der Taten und nicht der Worte.
Das Buch ist die Ausnahme.
Die Kindheit
Ueli Anliker ist der jüngste Sohn aus einer Handwerkerfamilie. Sein Vater war Zimmermann und seine Mutter sorgte für die drei Kinder Jörg, Maja und Ueli. Seine Kindheit erlebte er glücklich. Den Auftrag, das Mofa des Vaters zu reinigen, war und blieb im Gedächtnis Anlikers, einer der schönsten und prägensden Aufgaben in seiner Kindheit. Nach schwerer Krankheit und Kur seiner Mutter kam es zur Trennung der Eltern. Die Mutter stellte ihn vor die Wahl: „Ich oder dein Vater, du kannst dich entscheiden!» Er vermisste die Geborgenheit der Familie, insbesondere seinen Vater, womit die Mutter Ueli den Boden unter den Füssen vollständig wegzog. Nach der Scheidung der Eltern 1967 begann die unendlich einsame, schwere und orientierungslose Jugendzeit des UA. Jeglicher Kontakt mit dem Vater wurde Seitens der Mutter untersagt. Im selben Jahr erhielt der Junge seinen ersten KODAK-Fotoapparat. Mit dessen und der Hilfe eines Tagebuches, in der er seine ersten Fotos heimlich hinein klebte, konnte er gegen seine innere Traurigkeit ankämpfen.
Seine Mutter verhielt sich ihm gegenüber stets lieblos, schickte ihn alleine in die Skiferien oder als billige Arbeitskraft auf den Bauernhof. Bald bahnte sich ein schwerer Schicksalsschlag an. Am 24.12.1971 starb seine geliebte Schwester infolge einer schweren Grippe in seinen Armen. Der 13-Jährige war während dem Sterben allein mit ihr, die Mutter nicht erreichbar, der Bruder abgewandt. Den Schmerz dieses Verlustes und die Umstände seines Lebens, liessen diese für ihn abweisende Welt eine fast vollständige Abdichtung der Seele des Jugendlichen gegen die Mitwelt anhäufen, die er kaum mehr zu durchbrechen vermochte. Zum Schweigen verurteilt über seine inneren schmerzlichen Verluste, seine Ängste, formte sich ein Lebensprinzip in ihm, dem er eine sehr lange Zeit seines Lebens exzessiv, später etwas gemässigter, folgen sollte: Arbeiten macht ihn glücklich.
Mit dem Beitritt zur Jungwacht lernte er seinen besten Freund kennen. Dieser Freund war ausschlaggebend dafür, dass der junge Anliker seine Zukunft in einem Beruf zu erkennen begann. Seine ehemals kindliche Faszination für alles, was sich bewegte, nahm konkrete Formen an. Mit ihm konnte er seine Leidenschaft für die Motorräder teilen, durch ihn fand er die erste Anstellung in einer Bäckerei, durch die er sein erstes eigenes Geld verdienen konnte. Der Jugendliche fühlte sich von Zwei- und Vierradfahrzeugen in den Bann gezogen, entwickelte bei deren Anblick grosse Träume und verehrte die damaligen Rennfahrerlegenden.
2. Die Entwicklung
Der berufliche Werdegang
Den Beginn seiner „Karriere» kann man auf 1972 datieren, als er sein erstes Mofa frisierte und mit seinem ersten, eigenen Logo versah. „UPS» Ueli Player Spezial, das auf dem rot-weissen Formel 1-John PLayer Spezial-Gold Live Lotus in der damaligen Zeit prangte.
Erste europaweite Aufmerksamkeit erlangte er mit einem von ihm umgebauten Motorrad, seiner „Anliker Benelli 750 Sei», in „seinen» erstmalig in Erscheinung tretenden Farben: Rot, Weiss und Gold. Dieses Markenzeichen setzt sich in seinen von ihm selbst immer höher gesteckten Zielen seiner zahlreichen Projekte fort, unter anderem einem Ferrari 512 BB Targa mit selbst entworfenen Body Kit Umbauteilen, die in Serie produziert wurden, seinem ersten Offshore-Power-Motorboot „Miss Red Cat» und dem anschliessenden schnellsten Offshore-Power-Boot „Colibri Cat 44″, dem in den USA preisgekrönten Motorrad „Red Gold Dream», dem mit Rubinen und Diamanten veredelten, vergoldeten, teuersten Auto der Welt, dem „MC LAREN SLR 999 RED GOLD DREAM» im Wert von über 10 Millionen Franken und seinem prämierten „Piccolo Red Gold Dream» sowie dem „Fun-Mobil», einem Wohnmobil der Luxus-Klasse. Für „Das Guinnes Buch der Rekorde» erhielt er 1994 den Eintrag für die von ihm konstruierte und gebaute 3,87 m lange „Anliker Harley Davidson» als „Das längste Motorrad» der Welt. Neben seinen Projekten arbeitete er durch sein ständiges Interesse an Neuem und sich Weiterbildens in privater Hinsicht bis heute in den Bereichen Architektur, Mode, Börse, Schmuck-Design, Film, Musik, nun als Produzent von Büchern, dazu begleitend als Fotograf. Seine ersten Objekte entstanden Anfang der 1980er Jahre. Künstlerisch tätig ist er aber im eigentlichen Sinne schon fast sein gesamtes Leben lang.
Anfänge und Entwicklung der ersten Zweiräder
In einer Garage-Box vor dem Block-Wohnhaus tunte er die Mofas, später die ersten Motorräder. Schon als Jugendlicher arbeitete er in seiner kleinen „Werkstatt» oft nächtelang durch, was UA seinen Wissenshunger stillte. Ganz im Bann der Technik der Motorfahrzeuge, verschlang UA alle Fachzeitschriften, deren Inhalt ihm technische Entwicklung, die Technik von Abänderungen und Neuerungen erklärten und verständlich machten. Vollkommen gefesselt von den beschriebenen Möglichkeiten kam er zu der Einsicht, dass mehr möglich sein müsse, als meistens gemacht werde. Wieder formte er eines seiner Prinzipien, denen er lebenslang folgen würde:
„Ich mache dort weiter, wo andere aufhören.»
3. Die Technnik
1972 baute Anliker zum ersten Mal ein konventionelles Mofa mit einer Spitzengeschwindigkeit von 110 km/h. Um seine Umbauleistung sichtbar zu machen, kreierte er sein erstes eigenes Logo. Seit 1972 dokumentierte Anliker auch seine ersten Umbauten und eigenen Designs. Später begann Anliker, die Tätigkeit als Fotograf auszuüben. 1974 heuerte er als Mechaniker an im Kart-Club Aarau an und wurde eine Saison lang angestellt. Prompt wurde der Fahrer Schweizermeister. Organisatorische Hürden hielten ihn davon ab, in diesen Sport einzusteigen.
Die Ausbildung
Im April 1975 begann der 16-Jährige seine Berufslehre als Automechaniker. Damals war es noch nicht möglich, eine Berufslehre allein als Motorradmechaniker zu absolvieren. Da es UA schien, er könnte als Zweiradmechaniker, die nur Mofas und Velos reparierten, nicht genügend motorradtechnische und -mechanische Kenntnisse erwerben, wählte er die Ausbildung zum Automechaniker. UA konnte vom Synergieffekt zwischen seiner Ausbildung und seiner Freizeitbeschäftigung als Motorrad viel profitieren. Als Jugendlicher war er Motorrennsport begeistert, kann mit seinem Lehrlings-Ausbilder sogar an ein Formel 1-Rennen fahren. Dort sieht er Clay Regazzoni, der schon damals sein grosses Idol war. Motocrossrennen in der nahen Umgebung begeisterten ihn.
Etwas später baute UA die erste Strassenmaschine um. Es war die 750 ccm 4-Zylinder Honda seines Bruders, die UA zur wahrscheinlich ersten 900 ccm Honda umbaute. Durch die Herstellung der Spezialkolben gewann er erstes praktisches Know-how des Motorradbaus. 1976 verkaufte UA seinen Go-Kart für 2’000.– und erwarb seine erste Honda 500 ccm, eine Unfallmaschine, mit der Absicht, ihr eine neue Seele zu geben, sie in er Freizeit wieder in Stand zu stellen. Neben den nötigen Reparaturen entwickelte er eigene Bremsscheibenlochung zur Bremsverbesserung, baute zur Verbesserung der Motorkühlung Ölkühler ein. Technische Neuerungen und Verbesserungen gab es natürlich viele. Das Motorrad erhielt ihr typisches, neues Erscheinungsbild: Anliker Racing war geboren. Vorerst in seiner Lieblingsfarbe Blau.
Es begann ein gewinnbringender Motorradhandel.
Mittlerweile hatte UA seinen Führerschein erworben und stand im 2. Lehrjahr. 1 Monat später tauschte UA die 500er Honda mit Gewinn gegen das damals beste Motorrad, die 900 ccm Kawasaki ein. Daran nahm UA in der Freizeit selbst weiter entwickelte Verbesserungen vor. Das waren der Einbau der gekerbten 2-Scheiben Bremssystemanlage, damit sich das Wasser bei Regen besser von der Scheibe entfernte. Er montierte eine 4 in 1-Rohr Auspuffanlage mit einer Alubeschichtung, damit es keine Oxydationen mehr gab. Zur Verbesserung der Luftzufuhr setzte er spezielle Luftansaugstutzen ein. Die umgebaute Kawasaki 900 verkaufte UA für 6000.–.
Da er mit seinen Freizeitarbeiten mehr verdiente als in seiner Berufslehre, konnte er sagen, er führe seine erste Motorradwerkstatt. Freunde liessen ihre Maschinen von ihm reparieren. Dann wurde die Werkstatt durch Mund-zu-Mund-Propaganda schnell bekannt und florierte so gut, dass sie UA aus Verkaufsprovisionen und Mechanikerarbeiten genug verdient hatte, um sich sein erstes Auto kaufen zu können, einen blau-weissen Ford Escort.
Der Wagen war bereits verbreitert, doch UA baute alles unnötige Gewicht aus, installierte im Fahrgastraum einen Aluminiumboden, der optisch besser wirkte, Schalensitze und vieles mehr. Er sah immer das Gesetz vor Augen und durfte ja seinen Lehrbetrieb nicht konkurrenzieren und mit Autos handeln oder reparieren.
UA verschlang immer die neueste Fachliteratur über Motorradtechnik, in der er sich über Neuerungen, Verbesserungen und Abänderungen informierte. Er befasste sich so lange mit mechanischen und technischen Zusammenhängen, bis er sie verstanden hatte, womit er im Selbststudium die Grundlage für seine kommenden Motorrad Um- und Bauten legte. So lernte UA viel vom Können und vom Know-How anderer. Grösstes Interesse weckten abgeänderte, besondere Motorräder, die zeigten, dass fast unbegrenzte Varianten und Möglichkeiten bestehen. UA war von der Fülle der beschriebenen Möglichkeiten tief beeindruckt. Er formte seine Prinzipien, die ihn lebenslang begleiten sollten: Ich mache noch viel mehr als alles Dagewesene.
Erster internationaler Erfolg
Gerade kam das erste 6-Zylider Motorrad, die 750 ccm Benelli auf den Markt. 1977 konnte UA eine Occasions-Maschine erstehen. Obwohl er die Benelli optisch ansprechend fand, wollte er die herkömmliche, etwas ungeschlachtete Form veredeln, die Fahrleistung und den Fahrkomfort verbessern. UA zerlegte das Motorrad in alle Einzelteile, um dann seine lang gehegten Überlegungen, seine eigenen Entwicklungen und Ideen umzusetzen. Zuerst machte er die Motorrad-Konstruktion und Tuning. Diesen Verbesserungen entsprechend sollte der Motor stärker gemacht und verbessert werden. Der Benelli Motor hatte eine original Leistung von 63 PS. Um das zu ändern, passte UA alle Kanäle und Ventile auf die richtige Grösse an, schliff und polierte sie. Er verbesserte den Flow, konstruierte und liess eine spezielle Nockenwelle über 300° anfertigen. Er konstruierte und baute eine 6 Vergaseranlage, die es so noch gar nicht gab. Damit schlussendlich jedes Einzelteilchen den technischen Anforderungen entsprechen würde, stellte UA selbst die Düsenbestückung, den Choke und die passenden Ansaugtrichter Grundplatten selbst her. Nach dem Umbau hatte die Maschine 100 PS. In alle nicht stabilitätsbildenden Teile des Motores wie den Kühl-Rippen, in die Verschalungen, Halterungen und allem, was aus Vollmaterial war, bohrte UA insgesamt mehr als 1000 Löcher, um Gewicht zu reduzieren und die Kühlung zu verbessern. In 700 Freizeit-Stunden Arbeit baute er eigene, technische Entwicklungen im Fahrwerk ein, indem er erstmals ein zentrales Formel 1-Federbein verwendete. Nicht fehlen durfte die rot-weisse und goldene Lackierung und die seitlichen Aufschriften auf dem Motorendeckel „Anliker-Racing-Tuning». Dazu passte ein Jeb’s Helm, der damals von Clay Regazzoni designed und entwickelt wurde.
Als Weltneuheit stellte UA seine Benelli 750 Sei 1977 zum ersten Mal in Olten aus. Die Fachpresse schenkte ihm darauf eine Titelseite und 3 Innenseiten. Um sich internationale Publizität zu verschaffen, meldete er sich zu einer Motorradshow das tollste Motorrad in Europa am 24. September 1977 am Hockenheimring, in Deutschland, an. Als Lehrling hatte er nur begrenzte Transportmöglichkeiten so transportierte er das Motorrad im Opel Rekord C im Wageninneren seines Bruders an den Wettbewerb und gewann prompt den sehr guten 2. Rang im Wettbewerb um „Das tollste Motorrad» Europa‘s». Ein Deutscher wurde ihm vorgezogen. UA schaffte den internationalen Durchbruch als Motorradkonstrukteur. Der Stolz und die Freude über diesen Erfolg waren riesen gross. Gratis Werbung in aller Munde. Er stand kurz vor seiner Berufsabschlussprüfung.
Die Motorrad Werkstatt
Während jener Zeit 1978 erstand UA für 1000.– eine Egli Kawasaki 900 ccm Unfallmaschine, die dermassen zerstört worden war, das Vorderrad zerschmettert, die Vordergabel geknickt und zerbrochen, sogar die Bremsscheibe vorne gespalten war. UA erkannte, dass die Stauchung des Rahmens auch nicht mehr gerichtet werden konnte und sogar das Motorgehäuse defekt war. Ausser dem Hinterrad und seiner Aufhängung war an dieser Maschine nichts mehr brauchbar. Die Maschine war das, was UA reizte: Ein Feld für die Entwicklung, Konstruktion und Umsetzung neuer Ideen, Verbesserungen und Veredlungen.
Für die Wiederherstellung des Motorrades beschaffte sich UA beim Rahmenbauer direkt einen mit dem zerstörten, identischen Rahmen und der Originalchassisnummer. Um ein speziell schönes Motorrad zu bauen, ersetzte UA die Auspuffanlage durch eine selbst hergestellte, Aluminium beschichtete 4 in 1-Anlage, versehen mit einem 10 cm Endrohr für den unwahrscheinlichen Sound und das sportliche Aussehen. Den Rahmen verchromte UA vollständig.
Motorkonstruktion mit der Leistungssteigerung
Der Motor musste ganz zerlegt werden, bevor UA seine Abänderungsideen realisieren konnte. Die Zylinder bohrte UA auf 1100 ccm auf, setzte passende Kolben und Zylinder ein. UA baute die passende Vergaseranlage für die höhere Leistungssteigerung dazu ein. Die nötigen Änderungen, die wegen des Qualitätsniveaus erforderlich waren, wurden alle angepasst. Über dem Rücklicht am Heckteil montierte er den Ölkühler so geschickt in den aerodynamischen Luftstrom, dass dem Motor genug frische Luft zur Kühlung gegen Überhitzung zugeführt wurde.
Das Design Studio
UA lackierte das Motorrad blau-metallic mit goldenen Filets sowie goldene Räder und Gabel. Auf der Lackierung, die er selbst ausführte, brachte er den weissen Schriftzug Kawasaki auf dem Tank an, den eigenen ANLIKER mit dem Zusatz: RACING TUNING STYLING. In den beiden leeren Stellen hinten am Heck der Sitzfläche schrieb er Weiss die Kubikzahl 1100. Auf den Motor gravierte er den Schriftzug: Anliker Racing Tuning Styling, den er rot ausmalte und der mit den roten hinteren Stossdämpfern ein Gegengewicht zur Farbe Rot des Rücklichts bildetete. Von seinem grossen Idol Clay Regazzoni brachte er mit einem Aufkleber ein Abbild auf dem Tank an. Mit der Kawasaki 1100 zusammen mit der Benelli 750 ccm eröffnete UA wieder eine Ausstellung in Olten. Das gab alles eine clevere Gratis-Publicity. Die Kawasaki konnte er in kurzer Zeit zum Preis von 13’500.– verkaufen. UA’s Motivation bestand nicht darin, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern zufriedene Kunden zu haben und bedienen zu können. Freunde und von ihnen geworbene Kunden brachten ihre Motorräder zur Reparatur, zum Unterhalt und zur Behandlung in die kleine Werkstatt. UA verdiente gutes Geld.
Das Auto Mobil
Mit perfekter Technik und schöner Linienführung, fast hypnotisch, wirkten die Autos auf UA, so dass er seinen Blick kaum mehr von ihnen wenden konnte.
Der Ferrari Traum
Damals hatte dieser Anblick von einem Ferrari 246 GT einen brennenden Wunsch, tiefes Verlagen entfacht. Er hatte sich damals nichts mehr wünschen können, als irgend einmal in seinem Leben einen Ferrari wenigstens fahren zu dürfen. 1979 las der Lehrling im letzten Jahr mit gesteigertem Berufsinteresse Verkaufsinserate in einschlägigen Zeitschriften. Er rechnete aber nicht damit, ein seriöses Inserat eines Ferrari in der Preisklasse zu finden, die er sich hätte leisten können. Und ebendies trat ein: Der Tag des Kaufes seines ersten Ferraris in seinem Leben, war einer der Schicksalsreichsten im Leben des UA, mit dem selbst erwirtschafteten Geld seines Freizeit-Motorradtunings schon den Traum vom eigenen Ferrari Dino 246 GT erfüllen zu können.
Ohne jemandem ein einziges Wort davon zu sagen, dass er sich seinen Traum erfüllen würde, hatte die Freude ganz für sich behalten, erstand UA einen grasgrünen Ferrari Dino 246 GT aus erster Hand, mit nur 36’000 km auf dem Tacho für 22’000.– aus einer Autogarage. Seine Freude war fast unbeschreiblich, dieses Auto alleine fahren zu dürfen und sich nach nur drei Jahren, nachdem er den so starken Wunsch danach gehabt hatte, durch eigene Arbeit diesen Traum Ferrari 246 GT bereits verwirklichen zu können. Er konnte jedoch den Vorurteilen und der Angst vor Ausgrenzung seiner Umwelt nicht entgehen: Um sich herum steiss UA auf Unverständnis, Ablehnung und Angst vor dem Geschwätz der Nachbarn wegen dem Ferrari-Kauf.
UA stand vor den letzten Monaten seiner Berufslehre als Automechaniker, als er sich mit dem Erlös seiner bisherigen Motorradarbeiten seinen Traum erfüllen konnte. Doch schon Monate später als UA wegen schlechten Wetters mit dem Ferrari in die Lehrfirma zur Arbeit fuhr, war dieser Ferrari der Grund für die Entlassung des Lehrlings und die Sperrung zur Abschlussprüfung, da der Lehrmeister im Prüfungskomitee tätig war. Der Lehrmeister konnte nicht akzeptieren, dass der Lehrling mit dem Ferrari zur Arbeit gekommen war.
Die Selbststänigkeit
2 Monate vor diesem Tag hatte UA 1978 bereits sein erstes Geschäftslokal in der alten Gerberei in Olten gemietet, denn die Garage vor dem Haus war viel zu klein geworden und sein Lebensziel selbstständig zu werden wurde verwirklicht. So ergab sich für UA die Gelegenheit, für seine mittlerweile sehr florierende Motorrad Tuning Werkstatt das erste Geschäftslokal mieten zu können.
Die Autos von Ferrari sollten in den folgenden Jahren zu seinem einzigen, beständigen, zuverlässigen Wert werden. Kunst und Mechanik in einem Werk zu vereinen, war faszinierend. Im Gegensatz zu vielen Kunstwerken war seine Schöpfung allerdings noch alltagstauglich und wie jedes Kunstwerk weltweit einzigartig. „One of a Kind.» Auch hier könnte man das Verhältnis von kreativer Kunst, Entwicklung und Ausführung trennen. Die Reparatur- und Tuningwerkstatt florierte weiter hervorragend.
Sein nächstes Berufsziel war nun das des Motorradrennfahrers. Doch im Dezember 1979 verunglückte sein Bruder unschuldig bei einem Strassenverkehrsunfall mit einem Auto schwer und erlag seinen Verletzungen am 31.12.1979. Von da an trieb sich UA selbst immer zu ausserordentlichsten Leistungen an. Später konnte ihn jeweils nichts von der Verwirklichung seiner Ideen und Projekte abhalten.
Am 16. Februar 1980, organisierte Anliker trotz der Rückschläge in Olten die nächste Ausstellung seiner eigens konstruierten Motorradrennnmaschinen. Es war das Jahr, während dem UA auch seinen RS Militärdienst leisten musste. Er überzeugte die zuständigen Personen, dass seine Arbeit im neu eröffneten Geschäft zu wichtig sei. Ebenfalls an einem freien Tag erwarb UA 1980 seine Motorradrennfahrerlizenz in Lignères. Für sein Zeil trainierte er mit grossem Eifer mit einer Suzuki RG 500 ccm, nebst seiner eigenen Kawasaki HR 500 ccm, die er in 450 Stunden konstruierte und zur Rennmaschine umbaute. Leider verunfallte er am 16.3.1980 schwer mit seiner selbst getunten Kawasaki HR 500 in der 13. Trainingsrunde, 3 Tage vor seinem 22. Geburtstag auf dem Circuit de Léndon (F). Er wachte mit mittelschweren Verletzungen und einer schweren Gehirnerschütterung aus dem 6 Stunden dauernden Koma, wie durch ein Wunder, aber ohne bleibende Gesundheitsschäden, auf. Nach diesem Wink des Schicksals hängte er die Rennfahrerei von einem Tag auf den anderen an den Nagel. So dem Tod aus der Schaufel gesprungen.
Mit dem Neubau der ersten Garage für Auto- und Motorräder wurde Ueli Anliker zum Geschäftsmann. 1981 wandte sich Anliker daher, und auch aus Gründen der Bauvorschriften hinsichtlich seiner ersten Garage, mit ganzer Aufmerksamkeit dem Neubau seiner Garage in Winznau zu. Dieses Gebäude realisierte er mit einem klugen Architekten innerhalb von 5 Monaten und grosser Eigenleistung. Nach dem Bau seiner Garage inklusive erster Wohnung in Winznau, startete er seine Mechaniker-Laufbahn mit einer Fiat-Vertretung und baute sie später zu einer Reparatur-, Veredelungs- und Designer-Werkstatt vorzugsweise für Ferraris aus. Später entstand auf diesem erworbenem Gelände, durch seine Kenntnisse im technischen Zeichnen und angeeignetem Wissen von Architektur, das „anliker wohn & gewerbe zentrum», in dem sich nun neben seiner eigenen Garage und diversen Wohnungen eine Auto-Malerei, Verkaufs- und Austellungsräume befinden.
Darin rückte UA die Autos von Ferrari in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Noch während der Fertigstellung arbeitete er an Reparaturen von Motorrädern und Autos. Seine Wohnung baute UA selbst fertig, da ihm das nötige Geld dafür fehlte. Etwas später wurde die Garage um eine Spenglerei erweitert. Die perfekte Technik und fantastische Konstruktion von Ferraris hatten ihn schon früh gefesselt. Sein Kerngeschäft bestand in der Reparatur und der kompletten wieder Instandstellung von Unfallautos, von Totalschäden und von Renovationen in der eigenen Garage und Spenglerei. Er gab den Fahrzeugen eine neue Seele.
UA gründete 1981 den Ferrari-Driver-Club Swiss, verkaufte im Shop seiner Garage Ferrari Fan-Artikel. Ebenfalls 1981 baute UA seine CBX Honda Turbo mit Turbolader und 330 km/h Spitzengeschwindigkeit.
Ausstellungen
Verschiedene Ausstellungen von veredelten Ferraris und getunten Motorrädern begleiteten sein Schaffen. Ein Show-Room als Markenzeichen seiner Leistungen mit seinen damaligen Fahrzeugen, der „Anliker-Benelli 750 Sei» und dem Anliker Ferrari 512 BB Targa waren seine Aushängeschilder. Eines seiner Lebensprinzipien, das sich sein ganzes Leben durchziehen sollte: „Ich beginne dort, wo andere aufhören, anzufangen» gewann in jener Zeit hinsichtlich von Autos und Motorrädern einen neuen Inhalt. Der weltweite Durchbruch und der Erfolg als Autodesigner und -tuner: Als ihn 1982 seine damalige Freundin verliess, stürzte er sich in die Arbeit und konstruierte in 3’000 Stunden aus dem zuvor ausgestellten Ferrari 512 BB den weltweit ersten, schnellsten, stärksten und edelsten „Anliker-Ferrari 512 BB Targa» mit 520 PS und der Spitzengeschwindigkeit von 330 km/h. Dieses Fahrzeug veredelte er mit weissem Leder, echten Schaffellteppichen, Spezialspiegeln und vergoldete serienmässig verchromte Teile, wie auch den Ansaugstutzen. Dieses Auto „Made and designed by Ueli Anliker» erzeugte anlässlich seiner Ausstellung in Olten in der ganzen schweizerischen Presse unübersehbare Publizität für seinen Garagenbetrieb und er nahm damit an internationalen Ausstellungen teil. Anliker baute diese Ferraries später selbst in einer limitierten Kleinserie. Der „Tag der offenen Tür» 1983 in seinen Betrieben in Winznau, brachte seine Fans und Kunden von weit her zu ihm. Clay Regazzoni kam zu einer Autogrammstunde nach Winznau. Dieser Event erzeugte in der Presse weltweit grosses Aufsehen. Im Weiteren hatte UA eine Automobilvertretung für Fiat übernommen.
Erweiterung der Garagen-Betriebe: Herstellung der eigenen Kleinserie. Seit 1981 hatte UA vertiefte Studien von den Auswirkungen der Unfallschäden betrieben. Diese Selbststudien inspirierten den äusserst talentierten, interessierten jungen Anliker dazu, schliesslich Anbauteile für Ferraris herzustellen. Das war einmalig, denn Ferrari nahm nie Veränderungen an seinen Autos vor. 1986 erweiterte UA seine Betriebe um eine Automalerei. Schliesslich umfasste die Produktion mehr als 50 Ersatz- und Anbauformen für Ferraris. Stetig erweiterte er sein Know-How der Technik und in allen Bereichen, aufgrund derer er später seine eigene limitierte Kleinserie von Anliker Ferrari 512 BB Targas baute.
Boote
Nicht, dass sich UA mit Motorrädern und Ferraris zufrieden gegeben hätte. 1986 konstruierte er ein Schiff und stellte es gleich selbst her. Nachdem erneut eine Beziehung zu Bruch gegangen war, Es entstand die Konstruktion seines ersten Power-Motorbootes mit einem Volvo Pentamotor und einer Geschwindigkeit von 100 km/h. Das 9 m lange Offshore-Power-Motorboot taufte er „Miss Red Cat». Er bildete sich zum Automaler weiter, damit er sein Boot nun rot und weiss selbst lackieren konnte. In der Presse wurde das Boot als „Ferrari auf dem Wasser», mit Kajüte, bejubelt. Mit dem Design war die Farbkombination bestimmt, die künftig überall auf UA‘s Eigentum leuchten würden. Trotz des rasenden Arbeitstempos bemühte sich Anliker, den Ausgleich durch gemächliche, sportliche Betätigung zu finden. Und diese inspirierte ihn zu verschiedenen berufsfremden Beschäftigungen, zur Entspannung. Nach der Vollendung des Bootes trat 1986 die Frau in sein Leben, die die Mutter seiner Tochter werden sollte. Nach einigen Beziehungen, die entweder familienintern sabotiert worden waren, oder die er nicht mit den geeigneten Frauen eingegangen war, hatte sich UA immer wieder intensiv der Verwirklichung der neu entwickelten Ideen und Visionen zugewendet.
Persönliches – Beruflicher Zenit und seine Tochter
Nun wünschte er sich, Husky-Gespannrennen zu fahren. Diesen Wunsch und das Verlangen nach Entspannung vereitelte seine Freundin durch ihre Eifersucht. 1987 stürzte sich Anliker in Arbeit und übertraf 1988 sein erstes Power-Motorboot selbst mit dem Bau eines Power-Katamarans, der „Colibri Cat 44″ mit 800 PS und einer Geschwindigkeit von 200 km/h. Dieses Boot erregte am Internationalen Bootssalon in Genf als Weltpremiere grosses Aufsehen weltweit. In seiner sprudelnden Kreativität fasste er sogar Pläne für eine Flugzeugkonstruktion.1988 florierte das Geschäft mit den Ferraris, denn ein Auto wurde in seiner Garage für bis zu 550’000.– gehandelt. Als Anliker nun auf dem beruflichen Zenit stand, kam seine Tochter zur Welt. Trotz Intrigen kam es nicht zur Hochzeit mit der Mutter seiner Tochter, trotzdem schien es Anliker, als sei sein persönliches Glück vollkommen geworden. Anliker liebte seine Partnerin und die 1988 geborene Tochter mehr, als seine Arbeitswut. Obwohl Anliker unter der Zurückweisung seiner Mutter und dem fehlenden Kontakt zu seinem Vater immer noch litt, überwog seine Freude darüber, nun unter vorzüglichen Voraussetzungen eine eigene Familie zu gründen.
Rosenkrieg
Wegen einer Playboy Ausgabe verliess ihn seine Freundin mitsamt der Tochter. Der Trennung folgte ein hässlicher Rosenkrieg um Geld und um das Besuchsrecht des Kindes. UA stand am Anfang von einer seiner tiefsten Lebenskrisen. Während dieser Zeit bemühte sich UA durch Sport, Hilfe von Aussen und sehr grossen Willen, sich aus diesem ungewollten Strudel der Ereignisse zu befreien. Doch seine Anstrengungen führten nicht ganz zum erhofften Erfolg. Hinzu kam nach dem Tod von Enzo Ferrari ein Hype und danach eine Wirtschaftskrise, die den erfolgreichen Ferrari-Handel ganz einbrechen, die bisher guten Einnahmen wegbrechen liess.
Der Scheideweg
Der Neubeginn und die Neuorientierung: UA musste sich an einem Tiefpunkt seines Lebens ganz neu orientieren. In Winznau entwickelten sich aus seinen Betrieben und aus dem Ferrari-Geschäft keine Profite mehr, sondern nur noch grosse finanzielle Verpflichtungen und Schulden. 1993 schaffte er unter Einsatz aller ihm noch zur Verfügung stehenden Mitteln, seinen grossen Schuldenberg abzutragen. In dieser schwierigen Zeit halfen ihm die Kontakte zu seinen Freunden. Kommunikation ist für UA lebenswichtig. In guten Gesprächen mit seinen Freunden verarbeitete er seine Schicksalsschläge und fand dadurch zur Kunst. Er lernte durch Clay Regazzoni etwa Freddy Battistini und Rolf Knie kennen und führte mit diesem Diskussionen über Kunst, über die Welt, über zu Ende gegangene Lebenspartnerschaften. Seine Freunde gaben ihm neue Impulse, sodass er sich immer intensiver der Kunst zuwenden konnte. Motorräder baute er lediglich nur noch aus Langeweile um. So entstand eine Harley Davidson von 3.87 m Länge.
Das FUN-MOBIL
Die Entwicklung und Technik des Fun-Mobils: Nach 30’000 Stunden Arbeit am McLaren drängte es Anliker vermehrt aus dem Haus. Das Fun-Mobil erhielt seine Gestalt und Funktion nach den Wünschen seines Erbauers. Da Duang und er gerne Motorrad fahren, wollte er zuerst sicher die Motorräder mitnehmen. Ein Wohnmobil mit Anhänger wäre Anliker jedoch zu langsam und unannehmlich, besonders aber zu einladend für Diebe gewesen. Aber weder ein LKW noch der Mercedes VITO befriedigten Anliker. Beim Betrachten der verkehrsüblichen Gefährte zeigte sich, dass sein Fahrzeug sehr tief liegen müsste und hinten am besten eine grosse Heckklappe haben sollte. Das Problem der Überschreitung der Fahrzeugnutzlast musste auch beachtet werden. Nach einigem Suchen fand Anliker sein Fun-Mobil in der Gestalt eines VW-Busses T4 mit Kasten-Aufbau. Der VW hatte eine absenkbare Ladefläche, hinten eine Doppelachskonstruktion und sehr niedrige 10″ Hinterradreifen. Mithilfe seiner ungeheuren visionellen Vorstellungskraft konnte er sich sofort vorstellen, dass alles, was er auf den Ferienreisen dabei haben wollte, gut Platz finden würde: 2 Motorräder, Wohnraum, Küche und Schlafplatz, vorerst. Nach einigen Planungen stellte Anliker fest, dass er neben den genannten noch einen Fiat 500 und zwei Fahrräder im Bus unterbringen konnte. Bloss gab es keinen Fiat 500 in der Grösse, der ins Fun-Mobil gepasst hätte. Kurzerhand baute sich Anliker seinen Fiat 500 selbst: Es wurde der berühmte Piccolo Red Gold Dream, aber vorher baute Anliker eine hydraulische Hub- und Senkvorrichtungin den Bus ein, damit er den Aufbau beladen konnte.
4. Die Kunst
Während seines geschäftlichen Erfolges als Garagier drückte Anliker sein Verhältnis zur Kunst vereinfacht aus im Spruch: „Wie das Huhn zum Ei, kommt das Ei zum Huhn, das wissen wir ja nicht. Genauso ist es auch mit der Kunst.»
1984 schmückte er erstmals seinen Ausstellungsraum mit einem verpackten Anliker-Ferrari 512 BB an Weihnachten, um die Attraktivität seiner Betriebe zu erhöhen. Aber Kunst war in den Augen Anlikers bereits damals nichts, das er mit wenig Aufwand und zur reinen Freude, ohne Bezug zu seinem Beruf hätte herstellen wollen. Beleg dafür sind das 1985 kosntruierte Ferrari-Boot und gleich darauf die „Miss Red Cat», Vorgängerin des Luxusbootes, des Offshore-Power-Katamarans „Anliker-Colibri-Cat 44″. UA‘s Kreativität begann, sich durch einen anderen Kanal Gestalt zu verschaffen. Am Anfang schuf er Pyramiden, dann Skulpturen aus übrig gebliebenen Autoteilen und Bilder, in denen sich seine Enttäuschung und Trauer Raum verschafften.
Die Kunst Handwerkskunst
Auch in der Kunst blieb Anliker seinem Prinzip treu, dass nichts Ausgeschaubtes wertlos sei. Er begann aus wirklich allen weggeworfenen, liegengebliebenen und zurückgelassenen Gegenständen, Kunstwerke mit sehr engem Bezug zu den zeitlich näher oder etwas ferner stattfindenden Ereignissen zu schaffen. Seine Seele schuf durch den Menschen Anliker mit den jeweils vorgefundenen Relikten den Ausdruck der momentanen Ereignisse. Jedes seiner Werke ist das Kind seiner Zeit.
Vom Tiefpunkt in seinem Leben hinauf, aus der Midlifecrisis heraus, suchte sich Anliker dadurch herauszuarbeiten, indem er sich fortwährend, ununterbrochen in alle Richtungen bewegte, nie still ruhte. Er stellte sich dieser Aufgabe unbesehen, ob im Wortsinn mit stetem Reisen, ob im geistigen Bereich der Kunst durch unermüdliches Schaffen oder im Aspekt des seelischen Wachstums mittels Meditation. „Kunst im Bild oder Bild in der Kunst» lautete seine Devise. Da sein Weltbild nicht immer in das Weltbild seiner Zeitgenossen passt, und Anliker weniger als irgend jemand gelebt werden will, sondern im Gegenteil, sich freut, wenn er die Mitwelt beleben kann, schien es nicht sehr verwunderlich, dass ihn eine intensive Phase künstlerischen Schaffens aus seiner Midlifecrisis heraus trug. Durch die noch herrschende Orientierungslosigkeit hindurch halfen tiefe Gespräche mit engen Freunden. Dazu zählen Fredy Knie und F. Battistini und als sich Anliker mehr und mehr in die Kunst vertiefte, nahmen seine Kunstwerke viel mehr Struktur an. Er erkannte in seinem Leben die Verbindung der zerschmetternden Wirtschaftskrise mit dem Bedürfnis, das vom Sturm Verschonte und nicht mehr Gebrauchte, unter Pyramiden zu konservieren. Mit Plexiglaspyramiden schützte er seinen letzten Ferrari, den niemand mehr kaufen wollte, vor dem Orkan.
Mit Plexiglaspyramiden nahm er im Juni 1991 an der lokalen Kunst- und Kunsthandwerkausstellung in Olten teil. Faszinierend schien ihm die Durchsichtigkeit des Plexiglases, suchte er doch eine Allegorie zur Fähigkeit, im turbulenten, schonungslosen Leben den Durchblick zu haben. In Wandbildern setzte sich Anliker mit den Turbulenzen seines Lebens mittels Farbe, weggeworfenen und ausgedienten Alltagsgegenständen auseinander. Er bewegte sich unablässig.
1992 blieben die Ausbaupläne seines Wohn- und Gewerbezentrums in Winznau in der Behördenmühle stecken. Dies nutzte er, um kleinere Möbel zu designen, Designertätigkeit mit seiner Uhrensammelleidenschaft zu verbinden und eine Uhrenkunstwerkausstellung zu machen. Die Unermüdlichkeit und künstlerische Tätigkeit, begann förmlich aus ihm herauszubrechen, die Lähmung des Lebens zu durchbrechen. Während die Baupläne in Winznau steckten, entwarf und realisierte Anliker 1993 die „Anliker Harley Davidson», mit 3.87 m das längste Motorrad der Welt. Er schaffte damit den Eintrag ins Guinnessbuch der Weltrekorde. Kurz darauf verkkleidete er dieses Motorrad mit farblosem Plexiglas in Form einer Bar und vermietete es als Ausstellungs- oder Nutzgegenstand, je nach Bedarf. Ein Werk dieses Jahres ist die Ferrari Dino Bar, die aus noch vorhandenen Ferrariteilen, Plexiglas und dem Spiel mit Licht entstand.
Er hatte ferner den Plan einer Bar, eingerichtet in einem Original-Jumbojet, ausgearbeitet. Den verwirklichte er schliesslich nicht, weil die Architektur in seiner damaligen Lebenssituation grössere Aufmerksamkeit verlangte. Da ihm 1994 kein Archtiekt einen befiedigenden Vorschlag für den Umbau seines Gewerbezentrums machen konnte, bildete er sich in Architektur weiter. Seine erworbenen Fähigkeiten setzte er sofort im kreativen Umbau 2er seiner Rustici im Tessin um. Hierbei entdeckte und erweiterte er sofort das Prinzip „den realen Eindruck des Erlebten in Bildern festzuhalten» und in flachen Bildern Lichtelemente einzufügen. 1994 baute er eine Liegenschaft am Lago Maggiore in ein Haus mit vier Wohnungen, fünf Bootsplätzen und einer schönen Gartenanlage um. Er wollte sich ein ähnliches Schicksal, wie es Van Gogh ereilte, der sich in der brotlosen Zeit seiner Malerei ein Ohr abschnitt, ersparen. Die Häuser im Tessin, die er kaufte und umbaute, boten ihm eine geeignete Bühne für die geschaffenen fantasievollen, beleuchteten Brunnen mit beweglichen Teilen, die selbst designten Möbel, aus Unrat gestalteten Wandbildern mit Lichtelementen.
Die Bewegung von Anliker vom Tiefpunkt seines Lebens hinauf, aus der Midlifecrisis hinaus, begann bald, an ihm selbst sichtbar zu werden.
1994/1995 erwachte sein Hunger nach Farben. Farbe brachte er an die Fassade eines Teils seiner Betriebe, Farbe brachte er mittels selbstgefertigter Kleidung aus den verschiedensten Stoffen auf sich selbst. Er kreierte farblich sogar so anziehende Anzüge mit allem Zubehör, dass er an einer Modeveranstaltung in Olten unvorhergesehen und unbeabsichtigt zum Ballprinz gekrönt wurde. Die Bewegung Richtung hinauf und hinaus ging einher mit seiner Verehrung für das weibliche Geschlecht, das in den nachfolgend geschaffenen Bildwerken stark hervortritt. Aber sehr starke Impulse und Inspiration für die Herstellung seiner schliesslich mehr als 150 Anzüge fand er auf seinen vielen Reisen, denen er sich nach dem Umbau seiner Wohn- und Geschäftsliegenschaft und der erfolgreichen Vermietung sämtlicher Räume, widmen konnte. In den umgebauten Räumlichkeiten wurde der Platz für Anliker knapp. Er hatte jeden möglichen Quadratmeter darin erfolgreich vermietet. Er entschloss sich, sich von den bis dahin geschaffenen Kunstwerken, die er behalten hatte, zu entledigen und bestellte einen Abfallcontainer.
Während einer Reise in Thailand im Jahr 2001 lernte Anliker seine Frau Duang kennen. Vielleicht war er selbst sehr überrascht, als bereits 2002 die Heirat erfolgte.
2004 setzte Anliker seinen nächsten Schritt in seiner Karriere. Er konstruierte die Red Golden Dream, ein goldenes 3-Zylinder Motorrad, dessen Verschalung in typischem, leuchtendem Anliker-Rot gespritzt ist, an dem keine einzige Schraube sichtbar, aber die Teile vergoldet sind. Dieses weltweit einmalige, ausserordentliche Motorrad stellte er 2004 zuerst in Daytona (USA), später an anderen Wettbewerben in Amerika vor. Überall erntete er riesiges Aufsehen, grossen Erfolg und wahres Interesse wegen dieser Sensation, von der Laien nicht verstanden, ob die Maschine tatsächlich auch fahren würde, oder ob sie nur eine Attrappe wäre, von der weder arabische Scheiks, noch russische Oligarchen, noch Direktoren grosser Motorradhersteller jemals gehört hatten.
Die Heimat seiner thailändischen Frau wurde auch zu Anlikers bevorzugtem Reiseziel, an dem er viele Ferien mit ihr und ihrer Familie verbringt. Als Anlikers 2006 bei ihrer Anreise aus der Schweiz mit Schreck sahen, dass das alte Haus der Eltern, wo sie vorher ihre Urlaube verbrachten, abgerissen worden war, griff Anliker auf seine Erfahrung im Um- und Ausbau seiner Liegenschaften zurück und schaffte erneut Unwahrscheinliches. In 27 Tagen baute er unter Mithilfe der Dorfbewohner und auswärtig angereister Arbeiter ein 6-eckiges Wohnhaus mit 2 Etagen, ein 6-eckiges Teehaus mit einem Swimming-Pool und einer Garage, ohne Bauplan oder Architekten, allein aufgrund einer schnellst angefertigten Handskizze. Wie, wenn dieser Kraftakt als Auslöser gewirkt hätte, ging Anliker in seiner Garage in Winznau daran, diese umzustylen, damit er sie als Design-Lokal würde nutzen können. Viele übrig gebliebene Teile des einst gehandelten McLarren, von der Konstruktion der Red Gold Dream und vergessene, unzuweisbare Gegenstände, alles diente ihm zum Kreieren immer neuer Kunstwerke. Alles, wirklich alles, fand einen Platz in einem Bild, einer Collage, einer Skulptur.
Zu seinem Schaffen in jener Zeit passte das Zitat von Wassily Kandinsky: „Jedes Kunstwerk ist ein Kind seiner Zeit.», sagte der Künstler.
Im Umbau des Design-Lokals Anlikers brachte er seine Embleme erstmals an einem festen Bauwerk an, die vorher als Verzierungen oder Kühlerfiguren seine Motorräder und Autos zierten. Dieses Lokal prägen die Symbole und Modelle der Hauptakteure seiner Berufskarriere, nämlich der schnellen Wagen, sowie Plexiglas und sehr viele Spiegel. In dieser Umgebung hat seine Frau einen grossen Raum, denn sie ihr die Meisterin der kulinarischen und wirtlichen Köstlichkeiten, die Besucher oder eingeladene Gäste hier geniessen dürfen. In der letzten Schaffensphase setzte sich Anliker mit dem Akt auseinander. Dem Akt (actus, lat.) als Körperbewegung, Gebärdenspiel, auch im Sinn des Abschnitts und dem Akt als Teil des Lebens, als Tat und als Werk.
Die Bautätigkeit im Tessin und die Farben
Nachdem es ihm 1993 gelungen war, finanziell wieder auf ebenen Grund zu kommen, kaufte er seine erste Liegenschaft in Dulliken. Bald folgten die ersten Liegenschaften im Tessin. Die Geschäftsliegenschaft in Winznau vermietete er und reichte ein Baugesuch für den Ausbau ein. UA bildete sich in Architektur weiter. Den Bauplan für das Wohn- und Geschäftszentrum erstellte er selbst. Im Tessin kaufte er weiter Immobilien und vermietete diese erfolgreich.
Mode-Designer, Künstler
Während der auf 1993 folgenden Zeit entdeckte Anliker Farbe für sich selbst. Farbe in Stoffen für seine Kleider, die er sich teils selber designte, teils nach eigenen Entwürfen nähen liess. Natürlich gab er sich nicht mit Anzügen zufrieden, sondern entwickelte eine ganze Linie, inklusive aller nur möglichen Accessoires. Er trug seine Kreationen auch gerne in der Öffentlichkeit selbst und war auch damit erfolgreich (Ballprinz). Die starken Inspirationen, die UA auf seinen Reisen hinsichtlich von Stoffmaterialien, Farben und Formen erfuhr, trieben seine Kreativität zu immer neuen Werken.
Erwähnenswert ist, dass Anliker Restteile von den einst reparierten, geflickten und gehandelten Ferraries und McLaren ebenso in seine Kunstwerken verwendete, wie zufällig entdeckte alte Lampions, ein Stück weggeworfenes Seil oder eine Sektflasche.
Im Tessin fand er in der Schweiz auf dem See oft die Inspiration für viele seiner Bilder und Collagen.
5. Die Seele
Traum-Zitate:
DAS IST KEIN TRAUM
DER UNIVERSUM TRAUM IM NEUEN PLANET
DER ENGEL TRAUM
DIE WAHRHEITS-TRÄUMEREI
DAS SEELENLEBEN IM TRAUM
MEINE VORFAHREN DIESER TRAUM
MEIN ERSTER TRAUM LOHN
DER GRÜNE TRAUM FERRARI
DAS ZERBROCHENE TRAUM TEAM
DER VOLLKOMMENE GLÜCKS TRAUM
ZUVIEL GELD DER ALP TRAUM
DER ZENIT TRAUM
DER ASIATISCHE SCHÖNHEITS TRAUM
DAS ENDE DER TRAUM REISEN
DER PNEU TRAUM
DER SEELEN BUCH TRAUM
FERTIG MIT DEM TRAUM NACH DEM WORT
Einem seiner Lebensprinzipien, „Ich beginne da, wo andere aufhören, anzufangen» folgend, nimmt er die Leser seinem zu den wichtigsten Stationen in seinem Leben mit, wo er in seinem Charakter, den Triebfedern seines Schaffens, Fühlens und Seins stark geprägt wurde. Anliker ist sich bewusst, dass die Seele nicht etwas Seiendes, Mess- oder Fassbares ist. Und trotzdem lässt er vor den Augen der Leser das Erlebnis entstehen, das diesen vermittelt, durch seine, Anliker‘s Seele, hindurch zu sehen. UA ist sich bewusst, dass die Seele nicht etwas Seiendes ist, sondern etwas Werdendes, ohne zeitlichen Anfang und Ende, im Sinn von anhaltender zeitloser Gegenwart.
DER UNIVERSUM TRAUM IM NEUEN PLANET
In diesem Buch DIE SEELE knüpft Anliker das Netz zwischen Ereignissen und seinen Träumen, wobei sich der Leser zu fragen beginnt, ob die Träume die Ereignisse herbei führten, oder die Ereignisse die Träume erzeugten. Die Bedeutung der wichtigsten Gegenstände in seiner erfahrenen Realität spielten in den ihn prägenden Lebensereignissen wieder und wieder eine tragende Rolle.
Das Wesentliche
UA lässt uns in der Biografie in seine einsame, traurige, gefühllose, kalte Kinder- und Jugendzeit blicken. Er lässt uns miterleben, durch welche Ursachen und Triebfedern er seine Träume damals und heute in die Realität umsetzte. Oder wie, umgekehrt, die Realitäten sich in seinen Träumen, teils Albträumen, Gehör verschafften. Bewegte und bewegende Räder, nein eigentlich alles, was sich bewegte, zog ihn als kleines Kind fast magisch an. Nur kurze Zeit dauerte es, bis die kindlichen Träume gestört wurden. Die Scheidung der Eltern, der Abbruch jeglichen Kontaktes zum Vater, die folgede unendlich einsame, gefühllose, kalte Jugendzeit und die schweren Schicksalsschläge verursachten schier unüberwindliche Traurigkeit, Misstrauen, Zurückgezogenheit, Orientierungslosigkeit. Träume gewannen in seinem Leben viel Raum und, auf eine wundersame Art, entwickelten sie unwahrscheinliche Kraft und eine Dynamik, die in Richtung Realisation und Verwirklichung trieben.
Verwirklichungsenergie
1967 erhielt der Junge seinen ersten KODAK-Fotoapparat. Mit dessen und der Hilfe eines Tagebuches konnte er gegen die innere Traurigkeit kämpfen. Die finstere, traurige Jugendzeit dauerte sehr lange, bis der Jugendliche hilfreiche Freunde gefunden hatte, die ihm beim Ausbruch aus seinem inneren Gefängnis helfen konnten. Mit ihnen konnte er seine Leidenschaft für die Motorräder teilen, wegen ihnen fand er die erste Anstellung, durch die er eigenes Geld verdienen konnte. In ihm wuchs die Freude daran, von der Mitwelt akzeptiert zu werden.
1971 Erste McLaren Fotos
Fotos von Rennwagen, die ihm der Freund seiner Schwester zeigte und die er 1971 an einem Autorennen in Brands Hatch in England geschossen hatte, zogen seine volle Aufmerksamkeit vollständig in seinen Bann von diesem Rennen im Jahr 1971. In seinem ersten Fotoalbum konnte er Fotos von Jacky Stewart mit seinem McLaren und Jo Siffert und dem BRM in Siffert‘s Fahrerlager sammeln. Darauf war er ganz besonders stolz. 1972 erhielt Anliker seinen 2. Fotoapparat geschenkt, den er an einer Rennwagenshow in Zürich-Oerlikon mit grosser Freude benutzte. Hier konnte er „echte» Rennwagen von seinen Idolen fotografieren. Stolz dokumentierte Anliker ab 1972 seine ersten Umbauten und eigenen Designs an seinen eigenen Mofas. Erst viel später begann Anliker, die Tätigkeit als Fotograf auszuüben. Diese Träume standen den Albträumen gegenüber, die Anliker durch den Tod seiner Schwester und die kalte, lieblose, zurückweisende Behandlung seiner Mutter heimsuchten. Zum Schweigen verurteilt, denn er hatte kaum enge Freunde, lebte er seine Träume.
Der Fortbewegungs Traum Ferrari Traum
Vorerst führten Velos erste reale Träume des Jugendlichen über unabhängige Fortbewegung aus eigener Kraft herbei. In der Tiefe bildete sich in jenem Moment der Traum, Rennfahrer zu werden. Damals träumte er erstmals davon, sich als Frührentner aus dem Arbeitsleben zurück ziehen zu wollen. Mit 16 Jahren fesselte ihn 1974 der Anblick eines Ferrari 246 Dino GT. Mit Herzklopfen und atemlos, wie angewurzelt, bestaunte er ihn. Wohl in seinem Unterbewusstsein, in seinem Herzen, nahm er die unverwechselbare Perfektion der Technik und der Form dieses Autos tief auf. Erstmals hatte er den brennenden Wunsch, einmal ein solch perfektes Auto fahren zu können.
Gibt es eine neue Seele im Prinzip
1976 stand Anliker am Anfang seiner Lehrzeit als Automechaniker in Olten. Kurz vor seinem 18. Geburtstag richtete er ein Unfallmotorrad, eine Honda 500 ccm, wieder her und gab ihm blaue Farbe, Anliker‘s Lieblingsfarbe. Am Anfang seiner vielen Projekte steht die 6-Zylinder Benelli 750 ccm, die er 1977 komplett auseinander baute. Sie wurde nach dem Umbau zu seinem ersten Ausstellungsstück als Weltneuheit. Mit ihr gewann er an einer Showausstellung in Hockenheim den 2. Rang. Anliker baute den Erfolg seiner ersten Garage nach eben dem Prinzip auf, Dingen, die ihre Seele verloren hatten, eine neue Seele zu geben, indem er sie flickte, spachtelte, spenglerte, reparierte und erneuerte. Es war kein Traum, dass er einer seelenlosen Sache eine neue Seele geben konnte. Als junger Garagier war für ihn kein Unfallauto, besser kein Unfall-Ferrari, wertlos, auch wenn er als wertlos galt.
6. Thailand
Das Reisen
Die Vermietung seiner Liegenschaften sicherten seine Existenz sehr gut. Er tätigte unter weiser Vorsicht Börsentransaktionen und hatte wohl deshalb ein wenig Erfolg. Als völlig unabhängiger Single konnte er ausgiebig Reisen unternehmen, wohin es ihn immer zog.
Die asiatische Spiritualität und die Liebe
Auf seinen Reisen durch die Welt tauchte er in die Spiritualität des asiatischen Kontinents ein, durch die er zu friedlichen, heilenden, inneren Ruhe finden konnte. Während einer seiner Reisen 2001 lernte er auf der Insel Koh Samui seine Ehefrau Duang kennen. Nach Schilderung Anliker‘s musste es sich seinerseits fast um Liebe auf den ersten Blick gehandelt haben. Es wäre nicht Ueli Anliker, wenn er etwas unversucht gelassen hätte, um diese geheimnisvolle Duang davon zu überzeugen, ihm in die Schweiz zu folgen. Wie bei vielen binationalen Paaren stellte sich, nachdem in der Schweiz das 3 Monate gültige Visum von Duang abgelaufen war, die Frage: „Und wie können wir nun weiter leben?» Als Folge: Am 8. März 2002 fand in Winznau die standesamtliche Vermählung ohne Anwesenheit der Eltern oder von Freunden statt. Diese Ehe blieb der schweizerischen Mitwelt während 5 Jahre verborgen. Aber kurz darauf feierten Anlikers mit einem dreitägigen Fest und den Zeremonien des Heimatdorfes von Duang Anliker in ihrer Heimat Thailand mit dem Dorf die Heirat.
Die Frauen Träume oder Alp Träume
Während seiner Lehrjahre fanden seine Frauenträume keinen guten Ausgang. Hierbei störte entweder die kalte, zurückweisende Verhaltensweise seiner Mutter den Traum, oder aber er scheiterte anderweitig am Unverständnis seiner Mitwelt, wenn er seinen Berufswunsch, Rennfahrer werden zu wollen, ernsthaft verfolgte. In den Augen seiner Mutter war alles, was er bisher realisiert hatte, was er realisierte und zu realisieren plante, „einfach Scheisse». Hingegen schärfte Anliker seinen Geschäftssinn und stellte bald fest, dass er den Traum eines Ferraris bald würde umsetzen können. Er betrieb eine lukrative Motorradreparatur und besass den grünen FERRARI DINO 246 GT kurz im letzten Lehrjahr. Dieser Erfolg der Seele traf auf die Beengtheit der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit in Form des Hierarchiegebarens seines Lehmeisters, der dem jungen Anliker den damals üblichen Weg durch die Lehrabschlussprüfung verriegelte. (Rennfahrertraum) Getrieben von seinem Traum, Rennfahrer werden zu wollen, folgte Anliker seinem Prinzip: „Ich beginne da, wo andere aufhören, anzufangen». Er musste ganz in die berufliche Selbstständigkeit gehen, in der er schon seit wenigen Jahren in seiner Freizeit bereits gute Erfolge erzielte. Mit seinem Rennfahrertraum liess sich das gut vereinbaren. Sein Geschäft entwickelte sich erfolgreich. (Traum vom Tod) Dann kam sein älterer Bruder bei einem Motorradunfall auf tragische Weise ums Leben. Anliker betrieb seine Garage trotzdem erfolgreich weiter. Erst, als er während eines Trainings mit einer selbst getunten Anliker Kawasaki 500 HR bei 180 km/h schwer stürzte und während 6 Stunden im Koma lag, wurde ihm bewusst, dass er dieses grosse Risiko als erfolgreicher Geschäftsmann nicht würde tragen können. DemTod von der Schippe gesprungen zu sein, liess ihn den Rennfahrertraum aufgeben. 1981 stand Anliker vor einer weiteren Entscheidung: Sollte er sein Geschäftslokal, das sich in einem alten Holzgebäude befand, für viel Geld vorschriftsmässig isolieren und ausbauen, oder sollte er neu bauen lassen? Seine Seele führte ihn zur nächsten Herausforderung, dem Bauen von Immobilien-Werken.
Kommunikation – der Sender und Emfänger sind für UA lebenswichtig.
Mit viel Fantasie träumte er, stellte sich seine Träume vor. Damals erkannte er eines seiner Lebensprinzipien: „Arbeit macht glücklich». Wille und Arbeit, ständige Bewegung in alle ihm möglichen Richtungen waren die Eigenschaften, mit deren Hilfe er aus seinem Gefängnis herausfand. In dieser Jugendzeit sieht UA den Ursprung seines Ehrgeizes und seiner steten Suche nach Neuem.
Seele als das Wirkungsfeld von UA
Er konnte oft vorausfühlen,träumen, ahnen, was geschehen würde.
„Rolls Royce Hochzeitspaare fahren, um wieder Geld zu verdienen. So arbeitete ich mich mit meinem starken Willen und Geduld, von den bald eine Millionen Schulden auf Null herunter. Ja es ging noch schneller nach oben als ich jemals mir geträumt hatte.
Das Velo wurde mein Fluchtmittel. Wenn ich damit fuhr, war ich glücklich. Auch wenn ich einsam war. Aber ich konnte beim Fahren träumen und vergass durch die Bewegung vieles, was mich im Alltag belastete. Mit meinem Velo machte ich viele Bekanntschaften und stellte Weichen für meine Zukunft. Ich lernte den Sohn der Transportfirma Gerni kennen. Er hatte ein BMW-Rennauto und fuhr damit Rennen. Bei ihm sah ich zum ersten Mal ein richtiges Rennauto. Zudem wurde ich auf den Motorrad-Treffpunkt im Restaurant Eisenbähnli in Trimbach aufmerksam, der noch heute schweizweit bekannt ist. Fertig mit dem Traum nach dem Wort. Alles hat seine Zeit in unserem Leben, jedes meiner Werke ist Kind seiner Zeit. Ein Licht, das mich am Leben erhält, ist die Liebe.”
7. Die Presse
Tuning Extrem: Ueli Anliker hat 2009 mit seinem teuren MC LAREN SLR 999 RED GOLD DREAM das Auto-Universum umrundet.
2010 rollt er mit dem Fun-Mobil und dem Piccolo Red Gold Dream in Richtung Strartrampe zum:
PLANET ANLIKER und eine Ikone der Tuningszene – So schreibt die Presse heute.
Text seines ersten Songs
Lyrics
Rot und Gold
Dies ist die Geschichte einer grossen Legende- Eines Mannes – Ueli Anliker und seiner Frau Duang, der die goldene göttliche Abendsonne in rote Rubine verwandelte. Rot und Gold, sind die Farben dieser Erde. Rot und Gold, sind stark wie 1000 Sterne. Ein Rubin, so schön und stark wie 1000 Melodien, schick ich Dir, heute Nacht, einen Traum aus meiner Fantasie. Der kleine Schweizer, mit seinem grossen Traum, voller Hoffnung, voller Leben, schwor er sich alles zu geben. Den grossen Mut, zum grossen Sieg, er dann auf den goldenen Thron stieg. Ein kleiner Mann mit goldenem Herz, und manchmal auch mit grossem Schmerz. Doch aus dem Leben kannte er, dass Rot und Gold sein Leben wär. Den Glauben wie 1000 Götter. Rot und weiss sind die Farben seiner Schweiz. Jetzt leuchtet die ganze Welt im hellen Glanz. Voller Glanz und Gold. Mit Millionen roter Rubine. Und am Himmel steht der Name einer grossen Legende: Ueli Anliker und seiner Frau Duang. Goldener Staub und Goldener Regen. Grosses Glück – ein Götterleben – Rot und Gold, sind die Farben dieser Erde. Rot und Gold, sind stark wie 1000 Sterne. Ein Rubin, so schön und stark wie 1000 Melodien, schick ich Dir, heute Nacht, einen Traum aus meiner Fantasie. Rot und Gold
Im Buch sind ungewöhnliche und auch sehr persönliche Texte versammelt. Ueli Anliker lässt seinen Gedanken freien Lauf über sich selbst. Er lässt uns teilhaben an vielen Begegnungen und Begebenheiten, gewährt uns einen tiefen Blick hinter seine Fassade. Und er spricht sehr offen über die Schattenseiten in seinem Leben. UA zeigt sich mit 55 Jahren auch als nachdenklicher Mensch und darin offenbart sich das Geheimnis seines Erfolges.
Respekt erarbeite ich mir mit Arbeit, die ich in meinen Projekten stets mit vielen Personen vollendet habe.
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